Betrieben mangelt es an Fachkräften

Die Rudolf Dankwardt GmbH füllt für einen großen Kosmetikhersteller Cremes, Flüssigkeiten und Sprays ab und stellt diese z.T. auch selber her. Geschäftsführer Thomas-Michael Willig informierte die beiden Politiker über das Fachkräfteproblem. Es werden vor allem Chemiefacharbeiter gesucht, die es in Mecklenburg-Vorpommern nicht in ausreichender Anzahl gibt. „Eigene Lehrlinge auszubilden funktioniert meist auch nicht richtig, weil die Auszubildenden nur ungern nach Lübtheen kommen und außerdem in der Region keine entsprechende Berufsschule finden.“ umreißt Thomas Willig die Situation. Sogar Gedanken, den Betrieb zu erweitern, würde man aus diesen Gründen immer wieder verschieben.

Ähnlich sieht das Christoff Schubert, Betriebsleiter der Impreglon Engineering GmbH in Jessenitz. Die Firma stellt eine breite Palette von Sonderanfertigungen für Gabelstapler und andere Maschinenbaukomponenten her. Der Betrieb sucht händeringend Facharbeiter aus dem Metallbereich, die die hohen Qualitätsanforderungen der Auftraggeber erfüllen können. „Einen recht großen Teil unserer Mitarbeiter bekommen wir mittlerweile über Leiharbeitsfirmen aus Osteuropa und kaum noch aus der Region.“ erklärte Christoff Schubert.

Dietmar Bartsch erläuterte beiden Gesprächspartnern die wirtschafts- und steuerpolitische Standpunkte der LINKEN. Eine wesentliche Forderung ist die Zurückdrängung und Verhinderung prekärer Arbeitsverhältnisse wie Befristungen und Leiharbeit. Verbesserungen im Bildungsbereich – eben auch im Berufsbildungsbereich – sind nur durch mehr und gut ausgebildetes Personal, also besserer finanzieller Ausstattung zu erreichen. Auch deshalb sei die LINKE im Gegensatz zur Bundesregierung für die Einführung einer Vermögenssteuer für Reiche.
Am Ende der Gespräche stellte Dietmar Bartsch dennoch fest, dass es gut sei, solide mittelständische Unternehmen auch in der im Wahlkreis strukturschwachen Region zu haben, denn sie stellen eine große Anzahl von Arbeitsplätzen bereit, die es den Menschen erst ermögliche, zu Hause zu arbeiten und zu leben und nicht in den Westen pendeln zu müssen.