Statt Rente ab 68: Altmaier, Heil und ich sollten einzahlen!

Rente erst ab 68? Das schlug unter der Woche der Wissenschaftliche Beirat beim Wirtschaftsministerium vor. Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft geht noch weiter und plädiert für die Rente ab 70. Zwar kassierte Wirtschaftsminister Altmaier den Vorschlag seiner Berater, doch ob das auch nach der Wahl gilt, weiß niemand.

Peter Altmaier erhält für 4 Jahre Ministerarbeit eine Luxuspension von 4500 Euro, ohne dass er dafür einen Cent irgendwo eingezahlt hätte. Für Beschäftigte, die derzeit 2650 Euro monatlich brutto 45 Jahre durchgehend in Vollzeit verdienen müssen, um überhaupt auf 1200 Euro Bruttorente zu kommen (netto unter 1100 Euro Rente), muss das wie blanker Hohn klingen. Wenn dann auch noch ein höheres Renteneintrittsalter gefordert wird, dürfen wir uns nicht wundern, dass immer mehr Menschen ganz grundsätzliche Probleme damit haben, was in der „Parallelgesellschaft des politischen Berlins“ geredet und getan wird.

Auch Bundestagsabgeordnete erhalten für die ablaufende Legislaturperiode rund 1000 Euro Altersentschädigung, ohne Beiträge gezahlt zu haben. Wir wollen das ändern! Wir brauchen eine Rentenkasse, in die alle einzahlen, die erwerbstätig sind – auch Politiker, Beamte und Selbstständige. Arbeitsminister Heil will nun Letztere einbeziehen. Das ist richtig, aber die Reihenfolge ist nicht unwichtig. Warum beginnt er nicht bei sich selbst? Wir sollten mit der Politik anfangen. Es wäre ein wichtiges Zeichen für den Zusammenhalt der Gesellschaft nach dieser Krise, wenn Bundestagsabgeordnete und Bundesminister in die gesetzliche Rente einzahlten und damit von den Entscheidungen in der Rentenpolitik selbst betroffen wären.

Schauen wir nach Österreich! Dort zahlen alle Erwerbstätigen ein. Die Durchschnittsrente liegt 800 Euro höher als in Deutschland. Und Rente gibt es ab 65. Das zeigt: Eine Rente, die den Lebensstandard sichert und Armut vermeidet, ist bezahlbar, wenn sich u.a. alle an der Finanzierung beteiligen!