68 Prozent aller Frauen verdienen unterm Durchschnittslohn

Alle vier Jahre legt das Statistische Bundesamt eine sogenannte Verdienststrukturerhebung vor. Die aktuelle Untersuchung liefert Zahlen bis ins Jahr 2018. Die Ergebnisse zeigen, wie weit wir von Geschlechtergerechtigkeit und leistungsgerechten Löhnen auf dem Arbeitsmarkt entfernt sind.

Erstens ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern von 2014 zu 2018 sogar noch gewachsen. 2014 verdienten Frauen 1188 Euro brutto im Monat weniger als Männer, 2018 lag diese Differenz bei 1192 Euro. Zweitens liegt der Männeranteil bei denjenigen, die über 5100 Euro brutto im Monat verdienen, bei fast 80 Prozent. Unter den Spitzenverdienern, die monatlich über 12.100 Euro brutto erhalten, sind es 87,3 Prozent Männer. Schließlich – und das ist das eigentliche Desaster – verdienen 68 Prozent aller Frauen unter dem Durchschnittslohn, der mit 2766 Euro brutto monatlich für das Jahr 2018 angegeben wird.

Diese Zahlen sind inakzeptabel. Berufe, in denen typischerweise Frauen arbeiten, sind strukturell unterbezahlt: z.B. Verkäuferinnen, Reinigungskräfte, Erzieherinnen und Pflegekräfte. Wer wirkliche Gleichstellung will, muss die Lohnfrage dieser Berufe ins Zentrum der Politik rücken. Die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Land verdient zu wenig. Das gilt insbesondere für Frauen! Deshalb: Löhne rauf!