Groko muss Luxus-Pension nach „halber Arbeit“ stoppen

Wenn Bundesminister eine Legislaturperiode regiert haben, steht ihnen eine Pension von etwas mehr als 4000 Euro zu. Das sind 1000 Euro pro Arbeitsjahr. Zum Vergleich: Durchschnittsverdiener erhalten rund 30 Euro Rente pro Arbeitsjahr.

Dazu gibt es eine Ausnahme, von der im neuen Jahr fast das halbe Kabinett profitieren könnte. Falls die Große Koalition mindestens bis zum 14. März 2020 hält und erst danach zerbricht, greift eine 2-Jahres-Regelung, mit der Giffey, Karliczek & Co bereits nach halber Arbeit die vollen Ansprüche erhielten.Ich erwarte, dass die Große Koalition diese Sonderregel für sich außer Kraft setzt und abschafft. Diese Pensionen stehen in keinem Verhältnis zur gesetzlichen Rente. Wir brauchen uns über Politikverdrossenheit, über Wut und Enttäuschung der Menschen nicht wundern, wenn solche Pensionen nach kürzester Arbeitsleistung möglich sind – ohne Beiträge geleistet zu haben.

Diese Extra-Systeme sind ungerecht und schaden dem Ansehen der gesamten Politik. Deshalb plädiere ich für einen grundsätzlichen Systemwechsel. Wir brauchen eine Rentenkasse, in die alle verpflichtend einzahlen – auch Selbstständige, Beamte und – na klar! – Abgeordnete und Minister. Das wäre ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt unseres Landes: Eine Kasse, in die alle Bürgerinnen und Bürger einzahlen und aus der alle ihre Alterssicherung beziehen. Die Mehrheit der Menschen würde eine höhere Rente erhalten als heute, Politiker eine geringere. Das ist auch gerecht!