Besser vorher klug als nachher klüger!

Am Sonntag wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. DIE LINKE tritt an für ein Thüringen, in dem der soziale Zusammenhalt stark ist, in dem es gerecht zugeht, in dem sich die Menschen sicher fühlen. Wir wollen, dass Bodo Ramelow Ministerpräsident bleibt.

Als vor fünf Jahren die von ihm geführte rot-rot-grüne Koalition startete, schieden sich die Geister: Rechtsaußen wurde gehasst und gehetzt, rechts demonstriert und protestiert, links gejubelt und gehofft. Die Befürchtungen waren nicht minder groß als die Erwartungen: Die einen argwöhnten, dass wohl bald die Bratwürste knapp würden, andere malten sich ein bisschen Sozialismus im grünen Herzen Deutschlands aus. DIE LINKE hat gegen Schwarzmalerei angekämpft und kein Schlaraffenland in Aussicht gestellt. Sie hat früher in der Opposition nicht das Blaue vom Himmel versprochen und dann in der Regierung solide Arbeit geleistet. Und so gibt es in Thüringen weiter Bratwürste und Bananen, aber auch die niedrigste Arbeitslosigkeit im Osten, mehr Sozialwohnungen, einen besseren öffentlichen Nahverkehr, geringere Kita-Beiträge, mehr Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen und mehr besser ausgerüstete Polizistinnen und Polizisten auf den Straßen.

Gemeinsam mit ihren Koalitionspartnern hat DIE LINKE Thüringen nach 25 CDU-Regierungsjahren 1 Milliarde Euro Schulden abgebaut, die Straßenausbaubeiträge abgeschafft, das Wahlalter zu Kommunalwahlen auf 16 Jahre gesenkt und ein landesweites Azubi-Ticket eingeführt. Künftig will DIE LINKE in Thüringen unter anderem den Kindergarten komplett beitragsfrei stellen, eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft schaffen, die auch den überall benötigten altersgerechten Umbau von Wohnungen voranbringt, in Erfurt, Weimar und Jena die Mieten für fünf Jahre einfrieren und so auch für Studierende erschwingliche Unterkünfte sichern.

Als Ministerpräsident führt Bodo Ramelow ein Regierungsbündnis, in dem sich die Partner auf Augenhöhe begegnen. Er kennt viele Leute, wie ich im Wahlkampf nochmal erfahren konnte, weiß wie sie ticken, beweist eine unglaubliche Detailkenntnis zur Lage vor Ort und erreicht erst dieser Tage in der Bevölkerung einen Zufriedenheitswert von 62 Prozent. Der Ministerpräsident von der LINKEN bedarf nicht der gönnerhaften Herablassung eines Altbundespräsidenten, der kürzlich meinte ihm bescheinigen zu müssen, er habe „mit einem linken Profil dieser Gesellschaft nicht geschadet.“ Bodo Ramelow und die rot-rot-grüne Landesregierung haben Thüringen voran gebracht.

Am Sonntag stellen sich weitere Mitglieder unserer Partei dem Votum der Wählerinnen und Wähler. In Halle an der Saale steht Hendrik Lange in der Oberbürgermeister-Stichwahl. Er wird von SPD und GRÜNEN unterstützt. In Hannover kämpft unsere Genossin Jessica Kaußen um den Chefsessel im Rathaus, in Kiel ist Björn Thoroe für uns am Start und in Mainz Martin Malcherek. Entlang des Rennsteigs sind wir die Titelverteidiger, an der Saale Mitfavorit, an Leine, Förde und Rhein die Underdogs. Überall kämpfen wir um viele Stimmen, überall brauchen wir viele Stimmen. Ich bin überzeugt: Es ist gut für Thüringen und für DIE LINKE, wenn Bodo Ramelow weiter Ministerpräsident ist und sich auf eine starke Fraktion stützen kann. In den Kommunen engagieren sich unsere Kommunalpolitikerinnen und -politiker für erschwingliche Mieten, Tarife und kulturelle Angebote, dafür, dass alle Zugang zu Bildung, Betreuung und Gesundheitsvorsorge haben und in einer gesunden Umwelt leben können.

Glauben Sie, liebe Wählerin, lieber Wähler, nicht, Sie könnten ohnehin nichts bewirken. Mischen Sie sich ein! Je mehr Parteien bzw. Bewerberinnen und Bewerber bei Wahlen antreten, desto knapper fallen die Ergebnisse aus. Ihr Votum ist unverzichtbar. Nehmen Sie an der Wahl teil. Unbedingt! Gar nicht selten habe ich nach Wahlen von Bürgerinnen und Bürgern angesichts verschenkter Stimmen gehört: „Wenn ich doch geahnt hätte…!“ Deshalb mein dringender Rat: Seien Sie vor der Wahl klug, nicht hinterher klüger!