Ist die Demokratie in Deutschland in Gefahr?

Am 6. März startete die Kreisvolkshochschule Ludwigslust-Parchim das neue Veranstaltungsformat „Ludwigsluster Forum“.
Gäste waren Dr. Dietmar Bartsch, stellvertretender Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag und Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie der RAA.
Dr. Trepsdorf gab in seinem Diskussionseistieg einen besorgniserregenden Überblick über Gedankengut, Stärke und Vernetzung der extremen Rechten in M-V. Dr. Bartsch ergänzte warnend, dass die rechten Strategen zunehmend auf Gutbürgerlichkeit setzen und, durch einfache Antworten aber auch durch soziales Engagement, in der Mitte an Boden gewinnen. Ihre erklärte Demokratie- Feindlichkeit und das abstruse Selbstverständnis, etwas Besseres zu sein als andere, verlieren damit aber nicht an Bedrohlichkeit. Boden dieser Entwicklung ist sicherlich auch die zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft in Gewinner und Verlierer. Daraus ergab sich schnell die Frage, ob die Politiker unserer repräsentativen Demokratie diese unsere reale Gesellschaft denn tatsächlich noch frei repräsentieren (können). Die nicht demokratisch legitimierte Macht von Lobbyisten, Medien, Finanzwelt, globalisierter Wirtschaft und EU-Bürokratie verlangt geradezu mehr direkte Demokratie, also eine stärkere Einbindung der Bürger in politische Entscheidungsprozesse. So war die Botschaft des Abends: Damit Demokratie Demokratie bleiben kann, muss sie von den Bürgern aktiv gelebt werden.
Die Diskutierer waren länger als zwei Stunden von der Leidenschaftlichkeit und gleichzeitig Sachlichkeit der beiden Gäste angesteckt. Und die ausgebuchte Ludwigsluster Rosetti-Stube war der passende Rahmen für diese intensive, fast private Begegnung.

Die SVZ berichtet am 10.März 2014