Der ostdeutsche Erfahrungsvorsprung

10:3016:00
Deutschland befindet sich im Umbruch: die Finanzmärkte spielen verrückt, mit einer Energiewende soll das Ende des Atomzeitalters eingeleitet werden, die soziale Spaltung zwischen Arm und Reich verschärft sich.

Besonders die Menschen in Ostdeutschland kennen sich schon aus mit Umbrüchen. Ausgehend von DDR- und Transformationserfahrungen gestalten sich heute Wirtschaft, Leben und Arbeit im Osten oft anders als in den westdeutschen Bundesländern. Es gibt zum Beispiel emanzipativere Familienformen, mehr gemeinwohlorientiertes Wirtschaften und mehr vollzeiterwerbstätige Frauen.

Die öffentliche Debatte begrenzt das Nachdenken über Ostdeutschland meist auf Schrumpfung und Alterung, Arbeitslosigkeit und Armut. Aber welche positiven zukunftsweisenden Ansätze hat der Osten dem Westen voraus? Beliebte Vorzeigebeispiele sind die Anzahl der ostdeutschen Kita-Plätze und der Einsatz von Gemeindeschwestern. Diese und weitere Erfahrungsvorsprünge können der Beginn eines sozial-ökologischen Wandels zu einer friedlichen und gerechten Zukunft sein.

In der Anhörung werden Expertinnen und Experten aus ihren Fachgebieten berichten, von welchen ostdeutschen Erfahrungsvorsprüngen die ganze Republik profitieren kann. Gemeinsam mit dem Publikum werden wir diskutieren, wie damit der sozial-ökologische Umbau gelingen kann.

Programm und Gäste

 10.30 – 11.15 Uhr Begrüßung und Einführung

Dr. Gesine Lötzsch, MdB, Vorsitzende der Partei DIE LINKE; Dr. Michael Thomas, Autorengruppe Jahresthesen Ostdeutschland 2011: Fallbeispiele für den sozial-ökologischen Wandel

11.15 – 12.15 Uhr Erster Block: Wirtschaft

Harald Wolf, Bürger­meister von Berlin und Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen; Dr. Paul Kriegelsteiner, Hauptgeschäftsführer NORD­OSTCHEMIE

12.15 – 13.15 Uhr Pause

13.15 – 14.15 Uhr Zweiter Block: Leben

Jana Hensel, Journalistin und Autorin; Tobias J. Knoblich, Kulturdirektor der Landeshauptstadt Erfurt

14.15 – 14.45 Uhr Pause

14.45 – 15.45 Uhr Dritter Block: Arbeit

Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit; Kerstin Liebich, Staatssekretärin in der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales

15.45 – 16.00 Uhr Schlussfolgerungen

Dr. Dietmar Bartsch, MdB, Stellv. Fraktionsvorsitzender

Moderation: Roland Claus, MdB
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Europasaal